Lernen durch Bewegung: Der Einfluss von körperlicher Aktivität

Girl on Swing

Schon mal davon gehört, dass Bewegung das Lernen verbessert? Vielleicht hast du es als Kind erlebt – erinnert dich der Sportunterricht daran, dass du danach wacher und konzentrierter warst? Wir sind oft so auf das Sitzen in Klassenräumen und vor Computern fixiert, dass wir vergessen, wie der Körper und das Gehirn zusammenarbeiten.

Warum Bewegung das Lernen verbessert

Bewegung steigert nicht nur unsere körperliche Gesundheit, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für unsere geistige Fitness. Wenn du in Bewegung bist, erhöht sich die Durchblutung im Gehirn, wodurch dieses besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Und das bedeutet nichts anderes, als dass du klarer denken kannst.

Die Wissenschaft dahinter

Wenn du das nächste Mal Lust auf eine wissenschaftliche Erklärung hast, hier eine kleine Einleitung: Bewegung setzt sogenannte Neurotrophine frei. Diese Proteine fördern das Wachstum von Nervenzellen und unterstützen neuronale Verbindungen. Eine Studie aus dem Jahr 2008 zeigte, dass Kinder, die körperlich aktiv sind, in standardisierten Tests besser abschneiden als ihre inaktiven Altersgenossen.

Konkrete Tipps für Eltern und Lehrpersonen

Eltern und Lehrpersonen spielen eine zentrale Rolle dabei, den Wert der Bewegung zu vermitteln. Hier sind einige konkrete Tipps, die sowohl im Alltag als auch im schulischen Umfeld anwendbar sind:

  1. Bewegungspausen einbauen: Egal ob Zuhause bei den Hausaufgaben oder im Klassenzimmer – regelmäßige kurze Bewegungspausen erhöhen die Konzentration. Einfache Übungen wie Streckübungen oder ein kurzer Spaziergang wirken Wunder.

  2. Integrative Lernspiele: Denkspiele kombiniert mit körperlicher Aktivität können besonders effektiv sein. Spiele wie “Simon Says” oder “Twister” fördern sowohl die kognitive als auch die motorische Entwicklung.

  3. Sportliche Aktivitäten nach der Schule: Melde deine Kinder für einen Sportverein an oder unternehmt gemeinsam sportliche Aktivitäten wie Radfahren oder Schwimmen. So wird Sport zur Routine und das Gehirn bleibt fit.

Girl Playing at the Playground

Bewegung im Klassenzimmer

Es klingt vielleicht merkwürdig, aber es ist durchaus möglich, Bewegung ins Klassenzimmer zu integrieren. Es geht nicht darum, den Unterricht komplett umzukrempeln, sondern kleine, effektive Methoden anzuwenden.

Bewegung beim Lernen – So könnte es aussehen

Stell dir eine Unterrichtsstunde vor, in der die Schüler nicht den ganzen Tag sitzen müssen. Regeln wie “Der Lehrer spricht, und alle hören zu” können aufgebrochen werden. Hier sind einige Ideen, wie das aussehen könnte:

MethodeBeschreibung
BewegungsspieleSpiele wie “Ball weitergeben”, bei dem Schüler zwischen den Lektionen einen Ball herumreichen.
StehplätzeEin Teil der Klasse hat die Möglichkeit, im Stehen zu arbeiten. Dies fördert die Konzentration.
TanzpausenKurze Tanzpausen zwischen den Unterrichtseinheiten steigern die Energie und den Fokus.
Gehen beim LesenLass Schüler beim Lesen im Klassenzimmer herumlaufen. Durch die Bewegung können sie die Informationen besser verarbeiten.

Langfristige Vorteile

Es ist nicht nur eine kurzfristige Lösung – regelmäßige Bewegung im Klassenzimmer hat langfristige Vorteile. Studien haben gezeigt, dass Schüler, die sich regelmäßig bewegen, eine verbesserte Arbeits- und Lernmotivation entwickeln. Außerdem werden soziale Fähigkeiten gestärkt, da viele sportliche Aktivitäten Teamarbeit fördern.

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Die Rolle der Eltern: Bewegung im Alltag

Eltern können ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Bewegung ihre Kinder haben. Durch das Festlegen gesunder Routinen und aktiver Familienzeiten wird Bewegung zu einem festen Bestandteil des Alltags.

Tipps für den Alltag

Hier sind einige einfache und umsetzbare Ideen, wie du Bewegung in den Alltag deiner Familie einbauen kannst:

  1. Familien-Spaziergänge: Regelmäßige Spaziergänge am Abend oder am Wochenende sind eine einfache Möglichkeit, alle in Bewegung zu bringen. Es ist eine entspannte Zeit, um Gespräche zu führen und zusammen die Natur zu genießen.

  2. Aktive Geburtstagsfeiern: Wie wäre es, die nächste Geburtstagsparty deines Kindes im Freien zu veranstalten? Spiele wie Sackhüpfen, Schnitzeljagd oder Fußball sorgen für viel Spaß und Bewegung.

  3. Bewegungsspiele für Zuhause: Integriere Bewegung in den Alltag, indem du Spiele wie Verstecken, Fangen oder ein einfaches Hindernisparcours in der Wohnung anbietest. Es muss nicht kompliziert sein – Hauptsache, alle sind aktiv.

  4. Gemeinsame Wochenendaktivitäten: Unternehmt gemeinsame Ausflüge wie Wandern, Schwimmen oder Fahrradfahren. Diese Aktivitäten bereichern nicht nur körperlich, sondern schaffen auch wertvolle Familienerinnerungen.

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Wie Lehrer die Bewegung fördern können

Als Lehrkraft hast du die Möglichkeit, Bewegung in den Unterricht einzubauen und somit nicht nur die Gesundheit deiner Schüler zu fördern, sondern auch ihre Lernleistung. Es ist ein kleines Investment mit großen Ergebnissen.

Bewegung in den Stundenplan integrieren

Hier sind einige Ansätze, wie Lehrer Bewegung in den Schulalltag integrieren können:

  1. Aktive Mathematikstunden: Statt Mathematikprobleme nur schriftlich zu lösen, können sie auch in Bewegung gelöst werden. Beispielsweise können Schüler mathematische Aufgaben lösen, indem sie sich zu den richtigen Zahlen bewegen, die im Klassenzimmer verteilt sind.

  2. Bewegung als Belohnung: Kurze Bewegungspausen oder Spiele als Belohnung für konzentrierte Arbeitsphasen einbauen. Diese kleinen Pausen erhöhen die Motivation und Aufmerksamkeit der Schüler.

  3. Bewegung im Sportunterricht betonen: Der Sportunterricht sollte nicht nur auf Leistung und Wettbewerb basieren, sondern auch auf Spaß und Teamarbeit. Schüler sollen Freude an der Bewegung entwickeln, was ihre Einstellung zur körperlichen Aktivität positiv beeinflusst.

  4. Interaktive Lernstationen: Richte im Klassenzimmer verschiedene Lernstationen ein, bei denen Schüler von Station zu Station gehen und verschiedene Aufgaben lösen. Dies fördert sowohl körperliche Aktivität als auch das Lerninteresse.

Bewegung und die geistige Gesundheit

Bewegung beeinflusst nicht nur das Lernen direkt, sondern hat auch einen großen Einfluss auf die geistige Gesundheit. Regelmäßige körperliche Aktivität kann Stress reduzieren, die Stimmung verbessern und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

Stressreduktion und Stimmung

Wenn du gestresst bist oder einen schlechten Tag hast, hilft Bewegung oft, die Stimmung zu heben. Körperliche Aktivität setzt Endorphine frei – die Glückshormone, die dafür sorgen, dass du dich besser fühlst.

Konzentration und Aufmerksamkeit

Studien haben gezeigt, dass Schüler, die regelmäßig körperlich aktiv sind, eine bessere Konzentration und Aufmerksamkeitsspanne haben. Dies liegt daran, dass Bewegung die kognitiven Funktionen und die Neuroplastizität des Gehirns stärkt.

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Förderung der sozialen Interaktion

Sportliche Aktivitäten fördern nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die sozialen Fähigkeiten. Teamarbeit, Kommunikation und Zusammenarbeit werden insbesondere durch Mannschaftssportarten gestärkt.

Bewegung in der Natur: Ein doppelter Gewinn

Natur und Bewegung sind eigentlich das perfekte Duo. Aktivitäten im Freien bieten das Beste aus beiden Welten und fördern nicht nur körperliche, sondern auch geistige Gesundheit.

Vorteile der Outdoor-Aktivitäten

Aktivitäten im Freien bieten eine Fülle von Vorteilen:

  1. Frische Luft und Sonnenlicht: Beides ist essenziell für die physische und psychische Gesundheit. Vitamin-D durch Sonnenlicht und der reine Sauerstoff der Natur tun dem Körper gut.

  2. Reduzierung von Stress: Die Natur hat eine beruhigende Wirkung. Beim Wandern im Wald oder Spazieren am See können wir unseren Alltagsstress hinter uns lassen.

  3. Kreativitätsförderung: Aktivitäten in der Natur, wie zum Beispiel ein Spaziergang durch den Wald, fördern nachweislich die Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten.

  4. Förderung der Motorik: Natur bietet unwegsames Gelände, und das muss erstmal bezwungen werden. Klettern, Balancieren oder über Steine springen – all das fördert die Feinmotorik und Koordination.

Tipps für Outdoor-Aktivitäten

  1. Waldspaziergänge und Wanderungen: Plant regelmäßige Ausflüge in den nahegelegenen Wald oder die Berge. Auch kurze Wanderungen bieten eine große Erholung und Vielseitigkeit.

  2. Gartenarbeit: Nutzt euren Garten als Bewegungsraum. Gartenarbeit ist eine hervorragende Möglichkeit, aktiv zu sein und dabei etwas zu schaffen.

  3. Freiluftsportarten: Angebot wie Tennis, Fußball oder Laufen im Park integrieren. Diese Aktivitäten machen nicht nur Spaß, sondern fördern auch die Gesundheit.

  4. Abenteuerparks: Ein Besuch in einem Kletterpark oder Hochseilgarten kann eine aufregende Herausforderung sein, die sowohl körperlich als auch geistig anregend ist.

Faceless kid drawing on ground with chalk in green park

Herausforderung der Umsetzung

So gut alles in der Theorie klingt, die Praxis birgt ihre Herausforderungen. Sei es durch volle Stundenpläne, technische Geräte, die Kinder und Erwachsene gleichermassen in ihren Bann ziehen, oder einfach durch den chronischen Zeitmangel im Alltag.

Zeitmanagement

Man könnte denken, dass für zusätzliche Bewegung kein Platz im vollen Stundenplan ist. Doch es reicht oft, kleine Veränderungen vorzunehmen:

  1. Zeitfenster identifizieren: Es gibt immer kleine Zeitfenster, die man nutzen kann – sei es während der Mittagspause oder zwischen den Unterrichtsstunden.

  2. Technologie sinnvoll nutzen: Es gibt zahlreiche Apps und Online-Programme, die Kurz-Workouts oder aktive Lernspiele anbieten, die jederzeit genutzt werden können.

Überwindung des Motivationstiefs

Es ist nicht immer leicht, sich selbst oder andere zu motivieren. Dabei können Selbsterfahrung und Vorbilder helfen:

  1. Vorbild sein: Kinder und Schüler folgen oft dem Beispiel ihrer Vorbilder. Wenn du selbst regelmäßig aktiv bist, motiviert das auch jene um dich herum.

  2. Gemeinsam Ziele setzen: Setze kleine, erreichbare Ziele und belohne den Fortschritt. Erfolgserlebnisse wirken sich positiv auf die Motivation aus.

  3. Vielfalt bieten: Monotonie ist ein Motivationstöter. Abwechslung in der Art und Weise, wie Bewegung integriert wird, macht die Sache spannender.

Schlussgedanken

Wir sind darauf programmiert, uns zu bewegen – unser Körper und Geist brauchen Bewegung, um optimal zu funktionieren. Es ist erstaunlich, wie grundlegend eine einfache Änderung unseres Lebensstils unsere Lernfähigkeit, Konzentration und allgemeine Gesundheit beeinflussen kann. Bewegung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, die leicht in unseren Alltag integriert werden kann.

Eltern, Lehrer und alle, die mit Kindern arbeiten, sollten diese einfache, aber kraftvolle Wahrheit nutzen: Durch Bewegung lernen wir besser, leben gesünder und fühlen uns glücklicher. Also, lasst uns die Chancen nutzen, und Bewegung einen festen Platz in unserem Leben geben.

In einer Welt voller technischer Ablenkungen und stets voller Terminkalender ist es einfacher, als wir denken, unsere Kinder und uns selbst wieder in Bewegung zu bringen. Auch kleine Schritte führen zum Ziel – und wer weiß, vielleicht wird der tägliche Spaziergang oder die aktive Mathematikstunde nicht nur zur Gewohnheit, sondern zum Highlight des Tages.

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